Bericht Interkulturelles-Hüttenwochenende der Jugendgruppe

Die Jugendgruppe 14+ folgte der Einladung der Caritas zu einem interkulturellen erlebnispädagogischen Bergwochenende. 

Ein herzlicher Dank geht hier nochmal an die Organisatorin des Wochenendes, Autorin des folgenden Artikels und pädagogische Leiterin des Wochenendes Melanie Bumberger! 

 

Fünf Nationen – ein Hüttenwochenende – tausend neue Eindrücke und Erfahrungen

 

Der Caritas Fachdienst Asyl und Migration organsierte gemeinsam mit dem JDAV Wasserburg ein interkulturelles, erlebnispädagogisches Bergwochenende im Wendelsteingebirge.

 

„Dieses Wochenende werde ich in meinem Leben nicht vergessen“, so Mosa aus Afghanistan. Er war schon öfters in den Bergen. Auch Abdullah, der in den Bergen Afghanistans aufgewachsen ist.

Für andere Teilnehmer aus Sierra Leone, Brasilien und Nigeria war es das erste Mal. „Ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, wie das ist, meint Paul, aber es war einfach „cool“.

 

Gemeinsam mit Mitgliedern der JDAV Gruppe der Sektion Wasserburg verbrachten 12 junge Menschen 2 Nächte in der Selbstversorgerhütte im Oberen Arzmoos/Wendelsteingebirge.

Es wurde gemeinsam gesungen, getanzt, gespielt, gekocht und so mancher lernte bayrische „Traditions-Sportarten“ wie Maßkrugstemmen und gewann auch noch dabei.

Am Samstag ging es an den Kletterfelsen nahe der Hütte. Die Teilnehmer lernten etwas über das Material, die Sicherung und durften sich dann an die Wand wagen.

Glücklich von den Erfolgen, dem neuen Gefühlt, der Erfahrung und motiviert auch andere Routen klettern zu wollen, verbrachten alle spannende Stunden am Felsen.

Gemeinsam wurde im Anschluss reflektiert, wie sich die Herausforderung anfühlte und wie sich die gelernten Erfahrungen auf andere Lebensbereiche übertragen lassen.

Viel Gelegenheit gab es auch für Gespräche zwischen den Teilnehmern. Durch die vertrauensvolle, ausgelassene Stimmung konnten auch die deutschen Teilnehmer der JDAV Sektion viel von der Lebenswelt und Fluchtgeschichte erfahren.

Es wurde über die oft traumatisierenden Erfahrungen gesprochen, wie diese auch heute noch immer präsent und schwierig zu verarbeiten sind, aber auch über Rollenbilder in den verschiedenen Ländern, den Umgang mit Tod, die Sorge über die politische Situation in den Herkunftsländern und auch die Herausforderungen, vor denen sie täglich in ihrem Leben hier in Deutschland stehen.

Der Gipfel der Kaserwand und des Wildalpjochs wurde dann am Sonntag gemeinsam bestiegen.

„Müssen wir wirklich schon wieder Heim? fragt Mohsen am späteren Nachmittag, als die Hütte fertig geputzt war. „Wann können wir wieder hierher oder klettern gehen?“, will Ekene wissen.

Als neue Mitglieder der DAV Sektion Wasserburg können sie nun auch an weiteren gemeinsamen Aktionen teilnehmen und auf die Leute zugehen, die sie nun an dem Wochenende kennen gelernt haben.

„Das war eines unserer Ziele“, so Melanie Bumberger vom Fachdienst Asyl und Migration, die das Wochenende organisierte und erlebnispädagogisch gestaltete.

Dass sich junge Menschen mit Migrationshintergrund für den Bergsport begeistern, persönliche Kontakte knüpfen und sie in die Vereinsstruktur integriert werden.

Durch gemeinsame Begegnungen und Erfahrungen kommen sich Menschen automatisch näher, so Bumberger.

So sind sich alle am Ende einig: dieses Wochenende hat die Gruppe zusammengeschweißt und jedem neue Einblicke und Erfahrungen eröffnet.

Ganz herzlich möchten sich alle Teilnehmer bei der Erzdiözese München Freising/Fördermittel für Geflüchtete und der Umwelt und Kulturstiftung der Stadt Rosenheim bedanken – die durch die finanzielle Unterstützung des Projektes ermöglicht haben, dass jeder Teilnehmer, unabhängig von der persönlichen finanziellen Situation, teilnehmen konnte und auch am Berg gut ausgerüstet war.